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„Verlustmeldung“ nach dem Mord

Foto von Alfons Leemans

Hans Leptin wurde am 26. November 1919 in Hamburg geboren. Er war ledig und arbeitete als Monteur. Am 10. November 1939 wurde er zum 5. Flieger-Ausbildungsregiment 32 in Uetersen eingezogen.

Der Flieger Hans Leptin wurde Anfang Mai 1940 im Reservelazarett wegen Hämorriden behandelt und nach einem Monat als „genesen“ wieder nach Uetersen entlassen. Bereits zwei Wochen später musste er wieder von der Truppe wegen eines Magenleidens ins Reservelazarett Hamburg eingeliefert werden. Mitte Mai wurde Leptin dem Flieger-Ausbildungsregiment 11 in Schönwalde zugewiesen und am 10. Juni kam er wieder ins Reservelazarett Hamburg wegen eines Zwölffingerdarmgeschwürs.

Am 2. Juli Kehrte er wieder zu seiner ursprünglichen Einheit in Uetersen zurück, das 1941 in die Bretagne verlegt wurde. Am 3. Januar 1942 wurde Leptin von der Arrestanstalt Hamburg-Altona im Reservelazarett Hamburg II in Wandsbeck erneut wegen Magengeschwür aufgenommen. Im Juli und August 1942 waren weitere Lazarettaufenthalte wegen Magengeschwüren dokumentiert. Anfang September 1942 wurde er dem Flieger-Ausbildungs-Regiment in Kaufbeuren zugeordnet und sein letzter Truppenteil war das 2. Flieger-Ersatz-Bataillon in Nagold.

In den Akten der Kriminalpolizeileitstelle Berlin finden sich Vermerke, nach denen Hans Leptin von der Hamburger Polizei zur Fahndung ausgeschrieben sei und zwar wegen Fahnenflucht. Als letzte Einheit wurde 2. Feld-Sonderabteilung 3 angegeben.

Am 6. Mai 1943 wurde Leptin von der Wehrmachtshaftanstalt Ludwigsburg ins Reservelazarett Winnenden „zur Behandlung des Geisteszustandes“ verlegt. Zwei Monate später wird er als „nicht geisteskrank“ und „kriegsverwendungsfähig“ an die Wehrmachtshaftanstalt Ludwigsburg zurückgeschickt. Nun konnte das Feldgericht des Kommandierenden Generals und Befehlshaber im Luftgau VII, Außenstelle Stuttgart das Todesurteil fällen und „im Schießstand Poppenweiler“ am 29.10.1943 um 7.24 Uhr vollstrecken lassen. Beerdigt wurde er am 30.10. Die militärische „Verlustmeldung“ erfolgte am 12. 11.1943. Hans Leptin hinterließ zwei Kinder, die im Januar 1941 geboren worden waren.

Quellen:
BA-PA B 563-1 Kartei L – 1202/214
BArch M 3782, Krankenbuch Nr. 6, Bl. 127, lfd. Nr. 759
StadtA LB L 67 - 39
StALB EL 20/1 VI Bü 165, Bild 38



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